Was ist eigentlich eine Balintgruppe?

Michael Balint 1896 – 1979 war Mediziner, hat in Chemie und Physik promoviert und war Direktor des Budapester Psychoanalytischen Instituts.
1939 musste er nach England emigrieren.
Er begann dort mit praktischen Ärzten eine Gruppentherapie - Arbeit, die in seinem Buch : „Der Arzt, sein Patient und die Krankheit“ wiedergegeben wird.

„Wenn Ärzte mit Ärzten über ihre Patienten reden, ist das gut für die Ärzte und die Patienten!“
(Übersetzung! Im englischen Text gibt es kein der, die, das!)

Das Vorgehen: 8 – 12 Teilnehmer*innen besprechen in einer Gruppensitzung einen Fall, den ein*/e Kolleg*/e/in aus dem Gedächtnis vorträgt. Die Zuhörer*/innen geben im Anschluß Ihre Eindrücke, Gefühle und Fantasien zu dem Fall wieder. Der/Die Vortragende*/r lernt darüber einen neuen psychosozialen Kontext zur Gesamtpersönlichkeit seines/r Patienten*in.
Gleichseitig ist dieses „Reden über Patienten“ eine „burn-out“ Prophylaxe für die teilnehmenden Medizin*er/innen, weil belastende Arzt-Patienten-Beziehungen wiedererkannt werden, besser verstanden und eingeordnet werden können.

Die Teilnahme an 15 Doppelstunden in einer Balintgruppe ist zur Abrechnung der Leistungen der psychosomatischen Grundversorgung obligat.